Sonntag, 18. Mai 2014

Kunstkammer

Der offizielle Name der Kunstkammer (russ. 'kunstkamera') lautet eigentlich "Museum für Anthropologie und Ethnografie namens Peters des Großen", denn es wurde vom Zar persönlich gegründet. Es war sogar das erste öffentliche Museum Russlands (in 1720ern eröffnet). Während seiner Auslandsaufenthalte sammelte Peter der Große verschiedene Kuriositäten, wie 'seltsames' Werkzeug, Waffen, Bücher usw, um später Botschafter aus anderen Ländern damit zu beeindrucken. Außerdem wollte er gleichzeitig sein Volk der Wissenschaft näher bringen. Besonders bekannt sind in Spiritus aufbewahrte menschliche und tierische Abnormitäten, darunter Embryonen, siamesische Zwillinge sowie ein doppelköpfiges Kalb. Das Museum liegt recht zentral und der Eintritt für Studenten beträgt umgerechnet gerade mal 1 Euro! Es lohnt sich also.


Direkt am Fluss Newa, gegenüber der Eremitage, strahlt das Museum in seinem ganzen Petersburger barocken Stolz.
Die Kunstkammer zählt mehr als eine Million Artefakte und zeigt die kulturelle Vielfalt der alten und der neuen Welt. 

                  
                             

ACHTUNG, die folgenden Bilder sind etwas härtere Kost, auch wenn im Museum kleine Kinder waren:


Angeblich gehören die abgebildeten Babys noch zur originalen Sammlung. Missgebildete Säugline haben die Menschen früher verschreckt, da die Eltern sich vor allem nicht darauf vorbereiten konnten. Erst später begann man alles zu sammeln, was 'anders' war, um es zu studieren. In den 1500ern wurden dann erstmals Studien in verschiedenen Ländern verschriftlicht. Der bekannteste Wissenschaftler war wahrscheinlich Ulysses Aldrovando.






Die Kunstkammer war ebenfalls ein Arbeitsort der Professoren. Das Turmzimmer war im 18. Jahrhundert das Sitzungszimmer der Akademie der Wissenschaften St. Petersburgs, in dem sich die Zarin Katharina II, der Präsident und die führenden Professoren regelmäßig versammelten.

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