Mittwoch, 21. Mai 2014

Kreuzfahrt über HELSINKI, STOCKHOLM und TALLINN

Mit der SPL Princess Anastasia ging es für 4 Tage auf große Reise. Jeden Tag eine andere Stadt: Helsinki-Stockholm-Tallinn und wieder St. Petersburg. Das Schiff war im guten Zustand, vor allem für den Preis. Unter 100 Euro (ungefähr 70 Euro) haben wir für eine 3er Kabine bezahlt. Essen kostete extra, war leider etwas teuer und nicht gerade gut, aber für die paar Tage erträglich.
Russische Passagiere waren am meisten an Bord vertreten. Ab Stockholm übernahmen aber deutsche Fahrgäste zunehmend das Schiff. Und auch vom Alter war es gut gemischt. Eine Kreuzfahrt ist also schon lange nichts mehr nur für ältere Menschen.

    


 

Nach ihr wurde das Schiff benannt: Zarentochter Anastasia Romanov
Unsere Kabine...
...mit toller Aussicht....
     
Gewöhnungsbedürftig:Wie oftmals in Russland darf man NICHTS in die Toilette werfen, sondern in den Mülleimer daneben! Hält man sich nicht dran, muss eine satte Strafe gezahlt werden.

          


                                               Helsinki (Finnland)       


Seit 1917 ist Helsinki die Hauptstadt und mit c.a. 604.000 Einwohnern die größte Stadt des heute unabhängigen Finnlands. Zuvor war das Land um die 500 Jahre unter schwedischer und danach gute 100 Jahre unter russischer Herrschaft. Heute erinnert mich Helsinki, die Perle der Ostsee, an europäische Städte wie Hamburg. Alles sah sehr reich und akkurad aus. Auch wenn man sagt, die Finnen sind ruhiger als die Schweden, haben wir hier nette, offene und kommunikative Menschen kennengelernt. Nur das Wetter wollte leider nicht ganz so wie wir.
Das Kunstmuseum "Kiasma".
Parlamentsgebäude     

Ein Spielplatz für Hunde.
Die Muttersprache der Bevölkerung Helsinkis ist mit
82% finnisch als Mehrheits- und c.a. 6,0% schwedisch als Minderheitensprache offiziell bilingual. Dementsprechend sind öffentliche Schriften, wie Straßenschilder zwar überall in beiden Sprachen zu lesen, de facto dominiert aber das Finnische.





Die "Temppeliaukio-Kirche", eine moderne Felsenkirche.





Die Kirche wurde 1969 in einen Granitfels eingebaut. Hier finden Gottesdienste der evangelischen Kirche und Konzerte statt. Außerdem ist sie eine Touristenattraktion.

Lustig: Während ich und eine ebenfalls blonde Freundin auf der Bank in der Felsenkirche saßen kamen auf einmal asiatische Touristen auf uns zu und wollten gemeinsam Fotos machen. Eigentlich dachten wir, dass 1-2 Bilder geschossen werden, womöglich wegen unserem europäischen Aussehen oder unseren blonden Haaren, doch einmal angefangen waren unsere neuen asiatischen Freunde nicht mehr aufzuhalten. Das Ganze dauerte bestimmt 15 Minuten, und als wir langsam erste Erschöpfungszeichen zeigten und unseren Kopf wegdrehen wollten, wurde dieser einfach Richtung Kamera gedreht. Wofür die Fotos gemacht wurden, haben wir leider nicht heraus gefunden, da niemand Englisch sprach.

Eine Fahrrad- und Fußgängerstraße. 
Hauptbahnhof.





Nationaltheater.
Das "Fennia-Haus".




Plötzlich trafen wir diese Schlange, bei der wir nicht ganz wussten, weswegen sie hier (an)standen. Sie erzählten uns, dass sie den sogenannten "Flower day" feiern würden. Jedes Jahr am 13. Mai werden Masterabsolventen und frischgebackene Doktoren der Universität gefeiert und das schon seit über 150 Jahren. Zunächst trifft man sich auf dem großen Platz, später wird woanders richtig gefeiert. Hierbei sind alle Studenten und Ehemaligen eingeladen, egal wie lange es auch her sein mag.


               

Der Dom von Helskinki. Die evangelisch-lutherische Religion, zu der der Dom gehört, ist in Helsinki am stärksten verbreitet.

        

Dom Vorplatz.
Universität von Helsinki.

       

Die orthodoxe Uspenski-Kathedrale. Sie wurde als Symbol zur Zeit der russischen Herrschaft gebaut. Heute ist sie eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Helsinkis.

Innere der Uspenski.
                                             
                                                        Am Hafen
    


                                                     Marktplatz

    

Und noch mehr...

          

Endlich mal keine Magerwahn-Werbung, sondern normale Frauenkörper. Danke Helsinki!


         

                                                         Stockholm (Schweden)

Die Hauptstadt Schwedens hat eine Einwohnerzahl von c.a. 900.000 Menschen. Die Innenstadt umfasst 14 Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind.
Um Stockholm besser kennen zu lernen, haben wir eine sogenannte "free walking tour" gemacht. Das Prinzip ist einfach: Man bucht die Tour über das Internet, trifft sich an einem Ort und wird ca 1-2 Stunden durch die Stadt geführt. Das Ganze kostet nichts, stattdessen kann man Trinkgeld geben, wenn es gefallen hat oder fleißig Werbung im Internet machen und unsere Stadtführerin Chloé hat alles dafür gegeben, damit es uns gefällt. Witzig, schlagfertig und interessant zeigte uns die 23-Jährige nicht nur, was wir im Zentrum Stockholms sehen sollten, sondern erzählte auch von ihren Erfahrungen mit den Menschen. Dabei sollen die Schweden, laut ihr, recht schüchtern sein, sodass man eine Menge Alkohol braucht, um einen Mann bzw. Frau aufzugabeln oder sich gar Freunde zu machen...Stockholm ist jeden Falls eine schöne Stadt und man spürt den Reichtum. Das zog wohl leider auch die Masse an Bettlern an, die, ähnlich wie in Deutschland, aus Südosteuropa kommen und in Banden organisiert sind, wo wenige Personen das ganze Geld einsammeln und den Bettlern nur das Nötigste lassen.
Allerdings sind es hier viel mehr als bei uns, die einen immer wieder aktiv ansprechen und das gleiche Foto von ihren vermeintlichen Kindern unter die Nase halten. Die Regierung bietet ihnen zwar eine kostenlose Rückreise nach Rumänien an, aber das ist nur eine kurzfristige Lösung, weil viele nach Schweden zurückkehren möchten. Der Zuzug südosteuropäischer Bettler wird mittlerweile in Schweden stark debattiert, da in Stockholm, laut offiziellen Daten, die Obdachlosen überwiegend aus Rumänien kommen. 

Unsere Stadtführerin, gebürtig aus Frankreich, kam für ein Auslandssemester,
verliebte sich und blieb.


Das Hauptquartier der schwedischen Marke H&M. Hier werden die Kollektionen entworfen.
Heumarkt. Früher wurden hier Pferde zum Verzehr angeboten.
Heute ist das der Ort wo man - Stockholm untypisch - preislich gut Obst, Gemüse und Blumen einkaufen kann.

Auf dem Heumarkt: In diesem Konzerthaus wird jährlich der Nobelpreis für Literatur,
Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften verliehen.


Die Königsstraße. Hier ist das Fitnessstudio, indem sich Prinzessin Victoria und ihr Fitnesstrainer Daniel kennen lernten. Als er nach 3 Jahren um ihre Hand bat, verwehrte der König eine Heirat, da Daniel nicht königlich genug war. Daraufhin besuchte er 5 Jahre eine Prinzenschule und machte seinen adeligen Masterabschluss. Der Witz ist allerdings, dass Daniel nun ethnisch gesehen der einzige richtige Schwede in der Königsfamilie ist, da der Rest der Familie Abkömmlinge von Franzosen sind.

Für Victoria wurde sogar das Gesetz geändert, sodass jetzt der Erstgeborene - egal, ob Mann oder Frau - König bzw. Königin werden darf.






Normalerweise schließen die Clubs in Stockholm um 2 Uhr.
Auf dieser feinen Straße schließen die schickimicki Läden aber um spätestens 5 Uhr.
Leider kann sich dort nur kein Normalverdienender etwas leisten....

Royale Bibliothek.


Dieser Brunnen ist das Symbol für Stockholm. Das Wasser soll das Baltikum präsentieren.

Nationalmuseum.

Das Stockholmer Schloss existiert seit 1252. Das Original wurde aber abgebrannt und sah vorher anders aus. Es ist das größte Schloss Europas, denn es hat 601 bzw, 602 Zimmer und der Buckingham Palace "nur" 599 Räume! Die königliche Familie wohnt hier allerdings nicht, sondern außerhalb Stockholms.



Die Altstadt Gamla Stan


          

Theater.

Und noch mehr von Stockholm...

                

Vasa-Museum, Stockholms ganzer Stolz. Dort kann man ein gesunkenes Schiff aus dem 17. Jahrhundert sehen. 


                                                         Tallinn (Estland)

Einen Abend vor dem Ausflug nach Tallinn lernten wir Frank (auch
Frank the tank genannt) aus Deutschland kennen. Schnell stellte sich heraus, dass er Reiseleiter einer Gruppe deutscher Senioren war und in seinen Bussen noch Plätze frei waren. Die Kaffeefahrt war witziger als es sich anhören mag und wir haben schnell und umsonst die komplette Stadt gesehen. Weiter auf der Haben Seite stand, dass wir an dem Tag das beste Wetter hatten.
80km südlich von Helsinki am Finnischen Meerbusen befindet sich mit einer Einwohnerzahl von c.a. 429.899 Menschen Tallinn. Seit 1918, nachdem es als unabhängig ausgerufen wurde, ist Tallinn die Hauptstadt Estlands. Ab 1940 fiel das Land erst unter sowjetischer, 1941 unter deutscher und ab 1944 wieder unter sowjetischer Herrschaft. Seit 1991 ist Estland wieder unabhängig und erlebte einen starken Wirtschaftswachstum. Der russischsprachige Anteil der Bevölkerung macht heute nur noch eine Minderheit aus und lebt am Stadtrand Tallinns.

Auf geht die Kaffeefahrt.
Das nordöstliche Viertel Kadriorg (historischer deutscher Name Katharinenthal). Hier stehen viele schöne, teure Holzhäuser, aber auch teure Neubauten.

      



   
   

Vorher gab es hier weiße Schwäne, die leider totgefüttert worden sind. Daher gibt es dort nun schwarze Schwäne, die abends und im Winter in ein eigens für sie gebautes Häuschen gebracht werden.






Eine Statur von Friedrich Kreutzwald. Er widmete sich im 19. Jahrhundert der Wiederbelebung der estnischen Sprache und Kultur, die zu der Zeit deutsch dominiert waren. Dafür sammelte er typisch estnische Volkslieder, die heute als estnischer Nationalepos gilt.









                                                           Das Schloss Catharinenthal

Das barocke Schloss ließ Peter der Große für seine Ehefrau Katharina I. zur Zeit der russischen Herrschaft errichten. Durch den 2. Weltkrieg und während der sowjetischen Besetzung wurde der Palast zu einer Ruine. Da Estland allerdings die finanziellen Mittel zur Restauration fehlten, half die schwedische Regierung 1991 als Wiedergutmachung mit, sodass das Schloss 2000 wieder eröffnen konnte. Im Großen Nordischen Krieg zerstörte Schweden nämlich etliches am Schloss.


      

Der Garten.

      





Die Eiche, die man hier sieht, ist für einen symmetrischen barocken Park sehr untypisch. Sie ist ein Überbleibsel des schwedischen Königs, der diese Symmetrie zerstören wollte.








Die Konzert-Arena Sängerfestwiese. Hier begann 1988 die musikalische Demonstration Singende Revolution gegen das Sowjetregime. Es führte Estland schließlich in die Unabhängigkeit. Heute finden hier das ganze Jahr über Konzerte und Festivals statt.

   
Auf dem Gipfel befindet sich diese Bronzestatur von Gustav Ernesaks.
Er gilt als estnischer "Vater" des Gesangs.



Monument Russalka.



Die russisch-orthodoxe Kirche Alexander-Newskij-Kathedrale.
Sie ist ein Sinnbild der Russifizierung im 19. Jahrhundert.

Parlament. Hier regiert aktuell Mitte Rechts.


     
Die Möwe genießt ihren Ruhm,
In der Altstadt. Jahrhundertelang war die Hansestadt Reval, wie Tallinn in seiner deutschen Vergangenheit hieß, in zwei Teile mit unterschiedlichen Rechtssystemen getrennt: Der Rathausplatz befindet sich in der Unterstadt mit Lübischem Stadtrecht, wo früher die Kaufleute lebten und ihren Geschäften nachgingen. Auf dem Domberg, in der knapp 50 Meter höher gelegenen Oberstadt, residierte hingegen "die Macht", also der Bischof, die Adeligen (oft Deutschbalten) und die Ritterorden. Hier sieht man die Grenze zwischen beiden Teilen.




In der mittelalterlichen Altstadt wird mit dieser Epoche gespielt.
Immer wieder laden z.B. "holde Maiden" zum Essen ein.




Die Altstadt - Heute UNESCO Weltkulturerbe.
                   



Mittelalter trifft Moderne. In der Altstadt kreuzen sich alte und neue Bauten.

Der Eingang von Unten in die Altstadt. Die Wände der Wehrtürme sind mehrere Meter dick. Keiner Armee gelang es diese Festung zu erobern.

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